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FAQ - Häufige Fragen
zur Berechnung von optimalen Nockenwellen
1. Kann man die
KnockSoft Nockenberechnung leicht verständlich erklären?
Leicht verständliche Erklärungen bergen die Gefahr fehlerhaft zu sein. Es sei
hier dennoch versucht und mag an eine Schulaufgabe erinnern.
Mannigfaltige Randbedingungen ersetzen wir hier in unserem Denkmodell einmal vereinfachend
durch eine "Sollbruchstelle".
An Stelle der sich öffnenden und schließenden Ventile im Motor stellen wir uns
hier ganz einfach eine Zimmertüre vor, durch deren Türöffnung Gas strömen soll. Unsere Türe
soll einen Türgriff mit Sollbruchstelle haben. Die Sollbruchstelle soll
maximal die Kraft F1 zum Öffnen der Türe und
F2 zum Schließen aushalten.
Nun veranstalten wir einen Wettbewerb, wer am meisten Gas durch die
Türöffnung bringt, während einer bestimmten Öffnungsdauer der Türe. Die
Gesamtzeit für den Vorgang sei 1 Sekunde. Jeder Wettbewerber darf am Türgriff so
stark und so lange ziehen oder drücken wie er will. Überschreitet er allerdings
F1 oder F2 bricht der Türgriff ab und hat er verloren - Motorschaden.
Erschwerende Bedingung soll sein, dass die Türe sanft geschlossen werden
muss. Am Ende des durch F2 bewirkten Schließvorgangs muss daher wieder eine in
Richtung F1 gerichtete Kraft aufgebracht werden, damit die Türe nicht "krachend
ins Schloss fällt". KnockSoft berechnet den Vorgang so, dass sowohl der maximale
Türöffnungsquerschnitt erreicht, als auch F1 oder F2 nicht überschritten werden.
Ein durch KnockSoft gesteuerter "Wettbewerbsroboter" wüsste genau, wann, wie
lange und wie stark er ohne Bruchgefahr am Türgriff ziehen oder drücken muss,
damit garantiert kein anderer Wettbewerber besser ist. Er wäre zweifellos der
Sieger.
2. Was ist das Besondere an der Gänssle KnockSoft Nockenberechnung?
Die Berechnung basiert auf selbst entwickelten mathematischen Formeln.
Sie ist nicht die Nachprogrammierung
mit Formeln bekannter Lösungen.
3. Nockenwelle selber machen? Ist die Selbstherstellung möglich?
Vorteile für versierte Bastler!
Als Ergebnis der Nockenberechnung bekommt jeder Kunde einen Datensatz, der die
Form der Nocken in 360 oder 720 kartesischen Koordinaten (also x, y -
Datenpunkten) beschreibt.
Bei nicht hohlen Nocken kann man diese Koordinaten vorteilhaft in eine so genannte
Nockenhubtabelle umrechnen, nicht zu verwechseln mit der Ventilhubtabelle.
Das heißt, man kann für jede Winkelstellung des Nockens die zugehörige Tangente
an die Nocke bestimmen.
Auch ohne Einsatz einer CNC - Maschine ist nun folgendes Verfahren denkbar:
Mittels vertikal stehender Teilapparatachse und horizontal rotierender Frässpindel
fräst man, die Tangenten aus der Nockenhubtabelle an die Nocke.
Die Winkelstellung des Teilapparats und die zugeordnete Stellung der
horizontalen Frässpindel liest man einfach aus der Nockenhubtabelle ab.
So entsteht ein "720 - Eck", das eine erstaunliche Genauigkeit besitzen kann und
erstaunlich "rund" aussieht.
Zieht man die kaum erkennbaren "Ecken" leicht mit einem Ölstein ab, so kann man
zu schönen und wirklich brauchbaren Ergebnissen kommen.
Eine reizvolle Möglichkeit für Tüftler und Motorenentwickler.
Mit Zugang zu
Lasertechnik und Bahnfräsverfahren bieten sich weitere Möglichkeiten der
Selbstherstellung
4. Welche Vorteile habe ich nach der Berechnung?
Vorteil 1: Man ist vollkommen herstellerunabhängig.
Zur Herstellung der Nocken kann man, muss aber nicht zu einem der
etablierten Nockenwellenproduzenten gehen.
Industrielle Formschleifmaschinen von Kopp, Studer oder die Berco Lynx u. v. a.
können diese Formen schleifen.
Vorteil 2: Man kann die Arbeit des Herstellers kontrollieren
durch Vergleich der Maße des Datensatzes mit den Maßen der Herstellung.
So hat man endlich Gewissheit, dass man das Richtige einbaut!
Vorteil 3: Auch nach Jahren ist die präzise Reproduktion einer
erfolgreichen Nocke noch möglich und das - wichtig! - völlig unabhängig vom
seinerzeitigen Hersteller
Vorteil 4: Hat man die Einstiegshürde zur 1. Nockenwelle erst
einmal überwunden, so kann man relativ preisgünstig deren "Kinder" berechnen,
also z. B. statt der "Allround Nocke" eine "Drehmoment Nocke" für kurvenreiche
Rennstrecken, eine "Spitzenleistungsnocke" für den Hochgeschwindigkeitskurs oder
eine "Spritsparnocke" für ein Ökofahrzeug oder ein Blockheizkraftwerk.
5. Warum wird nur die Nockenberechnung
und nicht das Programm
KnockSoft verkauft?
Auf den ersten Eindruck scheint die Erschaffung einer Nockenform eine einfache Angelegenheit zu sein. Man bedient ein Nockenprogramm und schon
wird vollautomatisch das "metallische Ei" generiert, das die Ventile hoffentlich in geeigneter
Weise bewegen wird. Erst bei sehr eingehender Betrachtung bemerkt man, wie
komplex die Zusammenhänge in Wirklichkeit sein können.
Als Beispiel für zu lösende Probleme möge folgende Überlegung dienen:
Ein
Nockenprogramm habe eine Nockenform generiert. Man muss nun verschiedene
Überprüfungen vornehmen. Wir nehmen an, es handle sich um einen Ventiltrieb mit
Tassenstößel. Bei dieser Bauart wandert die Berührlinie von
Tassenstößel und Nocke bei Drehung der Nocke auf dem Tassenstößelboden hin und her. Wie prüft man - natürlich vor der
Anfertigung der Nockenwelle - ob die Berührlinie den kreisförmigen Tassenstößelboden nicht
verlässt und der Ventiltrieb so zum "Hammerwerk" wird? Angenommen die
Berührlinie liegt nicht innerhalb der zulässigen Grenzen - (kennen Sie die?) - was
ist dann zu tun? Klar, denkt man. Wir vergrößern einfach den
Tassenstößeldurchmesser! Hm, leider wird dadurch der Tassenstößel zwangsläufig etwas schwerer.
Daher müssen wir unsere Ventilerhebungskurve nochmals neu berechnen wegen
größerer bewegter Masse. Mit
anderen Worten: wir fangen mit unserer Berechnung wieder von vorne an. Am Ende
unserer neuen Berechnung müssen wir leider
vielleicht feststellen, dass wir zwar das Problem mit der Berührlinie
gelöst haben, jetzt aber wegen des größeren Gewichts des Tassenstößels die
geforderte Drehzahl nicht mehr erreicht werden kann. Was dann?
Ein weiteres Beispiel für zu lösende Probleme ist auf unserer Webseite
angeführt unter Menüpunkt "KnockSoft
Nocken - Interessantes"
Dies oben sind nur möglichst einfache, schnell verständliche
Beispiele anhand derer man lediglich erahnen kann, wie leicht man
bei Lösung der Aufgabe in den Bereich des Ingenieurswissens gerät.
In Wirklichkeit kommt
es meist wesentlich härter. Zulässige Gleitgeschwindigkeiten, Flächenpressungen
und ein Vielzahl von weiteren Parametern sind einzuhalten.
Fazit: Die Berechnung optimaler Nocken ist qualifizierte Ingenieursarbeit.
Berechnungsprogramme sind lediglich Werkzeuge des Ingenieurs .
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